Deutsche B2B-Unternehmen verschenken Potenzial bei der Product Experience
Aktuelle Studie zeigt Unterschiede in der digitalen Transformation und Nutzung von Sales-Strategien
Die digitale Transformation ist längst auch in der Geschäftswelt angekommen und immer mehr B2B-Unternehmen setzen auf digitale Verkaufsstrategien. Eine aktuelle Studie von Akeneo zeigt jedoch, dass deutsche Unternehmen hierbei im internationalen Vergleich noch Potenzial verschenken.
Erwartungen an die Product Experience
Laut der Studie erkennen deutsche B2B-Unternehmen die Vorteile einer verbesserten Product Experience (PX) nicht in gleichem Maße wie ihre internationalen Mitbewerber. Während weltweit 63 % der Befragten eine Umsatzsteigerung durch eine optimierte PX erwarten, sind es in Deutschland nur 54 %. Auch beim Thema Upselling-Möglichkeiten sehen 51 % der deutschen Teilnehmer Potenzial, was über dem internationalen Durchschnitt von 47 % liegt.
Ein weiteres wichtiges Argument für eine gute PX in Deutschland ist die Reduzierung von Produktrücksendungen, die 51 % der deutschen Befragten als relevant betrachten (international: 38 %).
Bedeutung der lokalen oder regionalen Experience
Eine weitere Erkenntnis der Studie betrifft die Bedeutung der lokalen oder regionalen Experience. Hier sehen 58 % der deutschen Befragten diesen Aspekt als besonders wichtig in den kommenden zwei bis drei Jahren, während es international nur 45 % sind. Diese Präferenz könnte darauf zurückzuführen sein, dass im deutschsprachigen Raum nach wie vor Informationen in der Muttersprache bevorzugt werden.
Unterschiede in den digitalen Sales-Strategien
Die digitale Sales-Strategie deutscher Unternehmen weist deutliche Unterschiede im Vergleich zum internationalen Markt auf. So setzen 51 % der deutschen Unternehmen auf Social Media als Pre-Sales-Touchpoint, im internationalen Vergleich sind es nur 46 %. Im Gegensatz dazu spielen Produktmarketing-Webseiten in Deutschland eine geringere Rolle (39 % vs. 45 % international).
Auch im Post-Sales-Bereich gibt es Unterschiede: Digitale Portale werden von deutschen Unternehmen weniger genutzt (33 % vs. 39 % international), ebenso wie Live-Webchats (33 % vs. 38 % international).
Unterrepräsentation auf B2B-Marktplätzen
Trotz der zunehmenden Bedeutung von B2B-Marktplätzen in den letzten Jahren sehen nur 11 % der deutschen Befragten keinen Mehrwert darin (international: 19 %). Darüber hinaus glauben nur 35 % der deutschen Unternehmen, dass der Verkauf über B2B-Marktplätze die Markenwahrnehmung verbessern kann, im Vergleich zu 50 % international und 58 % in den USA. Zudem sehen lediglich 35 % der deutschen Unternehmen den Kanal als eine effektive Möglichkeit, um Interessenten über ihre Produkte zu informieren (international: 40 %).
Einer der Hauptgründe für die Zurückhaltung der deutschen Unternehmen bei der Nutzung von B2B-Marktplätzen sind die technischen Voraussetzungen. 44 % der deutschen Befragten gaben an, dass ihre Kanäle und Kundendaten noch nicht ausreichend optimiert sind (international: 39 %). Darüber hinaus sehen sich 27 % der deutschen Unternehmen als digital noch nicht ausreichend vorbereitet (international: 18 %).
Zusammenfassung
Die Studie von Akeneo zeigt deutlich, dass deutsche B2B-Unternehmen bei der Product Experience sowie der Nutzung digitaler Sales-Strategien und B2B-Marktplätze noch Potenzial verschenken. Eine stärkere Fokussierung auf internationale Erfolgsfaktoren und eine Optimierung der technischen Voraussetzungen könnten dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit im globalen Vergleich zu steigern.